Industrieestriche: Unterschied zwischen den Versionen

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Estriche in der Industrie unterliegen hohen Verkehrslasten durch Flurförderzeuge mit Polyamid- und Vulkollanrädern. Oft werden Holz-, Kunststoff- oder Stahlteile über den Estrich gekollert oder Waren von beachtlichen Massen auf Regalen gelagert, die häufig zu geringe Aufstandsflächen aufweisen und den Estrich überlasten. Industrieestriche müssen daher eine hohe Stand- und Verschleiß-Festigkeit aufweisen.
''fugenlos und verschleißfest'' 


Neben den Beanspruchungen durch Verkehrslasten und Temperatur können Beanspruchungen
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durch Laugen, Säuren und diverse andere Flüssigkeiten auftreten, gegen die Industrieestriche  
Estriche in der Industrie unterliegen hohen Verkehrslasten durch Flurförderzeuge mit Polyamid- und Vulkollanrädern. Oft werden Holz-, Kunststoff- oder Stahlteile über den Estrich gekollert oder Waren von beachtlichen Massen in Regalen gelagert, die häufig zu geringe Aufstandsflächen aufweisen und den Estrich überlasten. Industrieestriche müssen daher eine hohe Stand- und Verschleißfestigkeit aufweisen.  
beständig sein müssen.  


Industrieestriche aus Gussasphalt haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Gussasphaltestriche
Die Beanspruchung durch Flurförderzeuge hängt entscheidend von der Art der Bereifung ab. Am günstigsten sind luftbereifte Fahrzeuge, die Pressungen bis 1 N/mm2 erzeugen. Günstig sind auch noch Vollgummi- oder Superelastik-Reifen mit mittleren Pressungen bis 3 N/mm2. Häufig eingesetzt werden in der Praxis – insbesondere bei größeren Fahrzeugen – Vulkollanräder mit Pressungen bis 6 N/mm2.
nach DIN 18560-7 eignen sich praktisch für alle Beanspruchungen im Industriebereich:


• schwerer Verkehr mit Flurförderzeugen 
Auf kleineren Flurförderzeugen oder Regalwagen findet man aber vielfach harte Polyamidräder mit zusätzlich kleinen Durchmessern und geringen Breiten, die zu Pressungen bis 20 N/mm2 führen. Stahlräder, falls sie noch verwendet werden, sind für alle Estriche „tödlich“. Teil 7 Hochbeanspruchbare Estriche (Industrieestriche) der DIN 18560 Estriche im Bauwesen schließt daher Belastungen durch Flurförderzeuge mit Stahlrollen aus, die eine größere Pressung als 40 N/mm2 ausüben.


• schwerer Fahrverkehr auf Park- und Ladeflächen 
Gussasphalt kann durch seine Zusammensetzung den unterschiedlichsten Beanspruchungen angepasst werden.


• Absetzen und Kollern schwerer Güter 


• Stoß- und Schlagbeanspruchung.  
Nach DIN EN 13813 Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche – Estrichmörtel und Estrichmassen – Eigenschaften und Anforderungen werden Gussasphaltestriche in Härteklassen eingeteilt (siehe Tabelle 2). Gussasphaltestriche werden in dieser Norm mit AS (Mastic Asphalt Screed = Gussasphaltestrich) bezeichnet und die Eindringtiefe auf Probewürfeln mit IC (Indentation on Cubes = Eindringtiefe auf Würfel).


Gussasphalt kann durch seine Zusammensetzung, Splittgehalt und Korngröße sowie
Bei der Wahl der Härteklasse von Gussasphaltestrichen sind wegen seiner  viskoelastischen Eigenschaften neben den Beanspruchungen aus Verkehrslasten auch  die Temperaturen in der Nutzung zu beachten.
insbesondere durch die Bindemittelhärte den unterschiedlichsten Beanspruchungen angepasst
werden. Er ist darüber hinaus gegen Salze und Salzlösungen sowie gegen viele Laugen und
Säuren beständig.  


Gussasphalt kann weiterhin farbig beschichtet oder – bei Einsatz spezieller Bindemittel –
eingefärbt werden. Dies eröffnet nicht nur architektonische Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. für
Ausstellungs- und Verkaufshallen, sondern es lassen sich auch weitere positive Gebrauchseigenschaften erzielen.


Gussasphalt eignet sich auch als Heizestrich und für beheizte Beläge im Freien, z.B. auf Rampen.  
In beheizten Räumen sollte ein AS IC 10 eingesetzt werden. In nicht beheizten Räumen ist ein IC 15 zweckmäßig, im Freien ein IC 40. Gussasphalt der Härteklasse IC 100 wird nur in Tiefkühlräumen angewendet.
[[Datei:Mechanische Beanspruchung.png|mini|Tabelle 1 Gruppen mechanischer Beanspruchung (aus DIN 18560-7)]]


Gussasphaltestriche erfordern keine besondere Pflege oder Wartung. Sie können trocken
gereinigt oder mit Wasser und Seifenlösung abgespritzt werden. Der Einsatz von Reinigungsmaschinen ist ebenfalls möglich


[[Category:Estriche]]
[[index.php?title=Kategorie:Estriche]]

Version vom 26. November 2024, 12:41 Uhr

fugenlos und verschleißfest

Estriche in der Industrie unterliegen hohen Verkehrslasten durch Flurförderzeuge mit Polyamid- und Vulkollanrädern. Oft werden Holz-, Kunststoff- oder Stahlteile über den Estrich gekollert oder Waren von beachtlichen Massen in Regalen gelagert, die häufig zu geringe Aufstandsflächen aufweisen und den Estrich überlasten. Industrieestriche müssen daher eine hohe Stand- und Verschleißfestigkeit aufweisen.

Die Beanspruchung durch Flurförderzeuge hängt entscheidend von der Art der Bereifung ab. Am günstigsten sind luftbereifte Fahrzeuge, die Pressungen bis 1 N/mm2 erzeugen. Günstig sind auch noch Vollgummi- oder Superelastik-Reifen mit mittleren Pressungen bis 3 N/mm2. Häufig eingesetzt werden in der Praxis – insbesondere bei größeren Fahrzeugen – Vulkollanräder mit Pressungen bis 6 N/mm2.

Auf kleineren Flurförderzeugen oder Regalwagen findet man aber vielfach harte Polyamidräder mit zusätzlich kleinen Durchmessern und geringen Breiten, die zu Pressungen bis 20 N/mm2 führen. Stahlräder, falls sie noch verwendet werden, sind für alle Estriche „tödlich“. Teil 7 Hochbeanspruchbare Estriche (Industrieestriche) der DIN 18560 Estriche im Bauwesen schließt daher Belastungen durch Flurförderzeuge mit Stahlrollen aus, die eine größere Pressung als 40 N/mm2 ausüben.

Gussasphalt kann durch seine Zusammensetzung den unterschiedlichsten Beanspruchungen angepasst werden.


Nach DIN EN 13813 Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche – Estrichmörtel und Estrichmassen – Eigenschaften und Anforderungen werden Gussasphaltestriche in Härteklassen eingeteilt (siehe Tabelle 2). Gussasphaltestriche werden in dieser Norm mit AS (Mastic Asphalt Screed = Gussasphaltestrich) bezeichnet und die Eindringtiefe auf Probewürfeln mit IC (Indentation on Cubes = Eindringtiefe auf Würfel).

Bei der Wahl der Härteklasse von Gussasphaltestrichen sind wegen seiner  viskoelastischen Eigenschaften neben den Beanspruchungen aus Verkehrslasten auch  die Temperaturen in der Nutzung zu beachten.


In beheizten Räumen sollte ein AS IC 10 eingesetzt werden. In nicht beheizten Räumen ist ein IC 15 zweckmäßig, im Freien ein IC 40. Gussasphalt der Härteklasse IC 100 wird nur in Tiefkühlräumen angewendet.

Tabelle 1 Gruppen mechanischer Beanspruchung (aus DIN 18560-7)


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