Sporthallen
Gussasphaltestriche in Sport- und Mehrzweckhallen
Der Untergrund für Spiel und Spaß
Sport ist ein wichtiger Faktor zur Gesunderhaltung unseres Körpers. Um verschiedene Sportarten auch ganzjährig und witterungsunabhängig betreiben zu können, wird auch weiterhin die Unterhaltung und Sanierung bestehender sowie der Bau neuer Sporthallen erforderlich sein.
Da Sporthallen nicht nur für verschiedene Sportarten genutzt werden, sondern auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung stehen müssen, empfiehlt sich meist der Bau einer Mehrzweckhalle.
Mitentscheidend für den Gebrauchswert und die Nutzungsdauer einer Halle ist der Unterboden als Grundlage für den Bodenbelag. Die Anforderungen an den Bodenbelag der Sporthalle bzw. der Mehrzweckhalle ergeben sich im Wesentlichen durch die unterschiedlichen Sportarten, z.B. Ballspiele, Gymnastik, Geräteturnen, und zusätzlich aus den anderweitigen Nutzungen.
Die Sportarten erfordern eine hohe Elastizität des Bodenbelages, damit die Bein- und Fußgelenke der Sportler nicht übermäßig belastet werden. Bei den Ballsportarten ist besonderer Wert auf geringe Durchmesser und Tiefe der Durchbiegungsmulde bei Belastung des Bodens zu legen, um die Ballreflektion wenig zu beeinflussen.
Auch die statische und dynamische Beanspruchung des Bodens durch unterschiedliche Sportarten muss bei der Wahl des Bodens berücksichtigt werden. Der Boden sollte also elastisch genug (evtl. sogar federnd) sein, um die Gelenke der Sportler zu schonen, andererseits verformungsbeständig, um Turngeräten einen standfesten Untergrund zu bieten.
Ebenso ist es für Sporthallen sinnvoll, eine fugenlose Verlegbarkeit des Bodenbelags sicherzustellen.
Da für jede Sportart eine andere Oberflächeneigenschaft wünschenswert ist, muss ein Kompromiss zwischen Trittsicherheit und Gleitverhalten des Bodens gefunden werden.
Bei der Nutzung als Mehrzweckhalle ist neben Standfestigkeit zusätzlich eine große Verschleißfestigkeit des Bodens gefordert.
Die Anforderungen an fugenlose Verlegung, Elastizität und Standfestigkeit werden optimal durch Gussasphaltestriche erfüllt. Das hohe Trittschallverbesserungsmaß von bis zu 14 dB(A) von Gussasphaltestrichen auf Trennlage und ihre hohe innere Dämpfung von Schallwellen (η = 0,18) im Vergleich zu Beton (η = 0,063) sind insbesondere für Mehrzweckhallen von Vorteil.
Gussasphalt ist ein hohlraumfreies und dichtes Gemisch aus Füller (Steinmehl), Sand, Splitt oder Kies und Bitumen. Bei der Zusammensetzung sind zu berücksichtigen:
- die Art der Nutzung
- mechanische und thermische Beanspruchungen
Eigenschaften von Gussasphalt
Gussasphalt erfüllt alle Anforderungen, die an einen Estrich in Sport- oder Mehrzweckhallen gestellt werden.
Gussasphaltestriche werden DIN EN 13813 „Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche - Eigenschaften und Anforderungen“ (siehe Tabelle 1) in Härteklassen eingeteilt. Weitere Anforderungen an Estrichmörtel und Estrichmassen sind dort beschrieben.
Tabelle 1: aus DIN EN 13813
Härteklassen - Aufgebrachte Last 525N - Eindringtiefe in 0,1 mm
Härteklassen Prüfbedingungen |
ICH10 |
IC10 |
IC15 |
IC40 |
IC100 |
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Die Bezeichnung “IC“ steht für Indentation on Cube (auf Deutsch: Eindringtiefe am Würfel) „H“ steht für Estrichmassen für Heizestrich.
Je nach zu erwartenden Beanspruchungen aus Verkehrslasten und Temperaturen ist die zweckmäßige Härteklasse zu wählen. In beheizten Hallen ist ein IC 10, sonst ein IC 15 zweckmäßig. Bei Heizestrichen ist darauf zu achten, dass die Temperatur des estrichs nicht unter + 10 °C absinkt.
Gussasphalt ist viskoelastisch und passt sich langsamen Bewegungen von Bauteilen, z.B. durch Schwinden von Betonbodenplatten, unter Spannungsabbau schadlos an. Auch Spannungen aus nicht zu schnell ablaufenden Temperaturänderungen werden rissefrei abgebaut. Infolge seines viskoelastischen Verhaltens ist Gussasphalt unempfindlich gegen Stoß und Schlag.
Nach DIN 4108-4 ,,Wärmeschutz im Hochbau, wärme- und feuchteschutztechnische Kennwerte“, hat Gussasphalt eine niedrige Wärmeleitzahl von 0,7 W/(m·K). Eine eventuell erforderliche oder erwünschte Wärmedämmung kann mit geringeren Aufbauhöhen erzielt werden.
Gussasphalt ist Dicht und Porenfrei und bietet daher keine Ansatzflächen, in denen sich Bakterien, Mikroben oder Ungeziefer festsetzen können. Er ist hohlraumfrei und wasserdicht, nimmt kein Wasser auf, kann weder quellen noch schwinden und greift aufgrund seiner Zusammensetzung angrenzende Bauteile chemisch nicht an. Gussasphalt kann nach dem Abkühlen, d.h. nach wenigen Stunden, begangen und mit einem Bodenbelag versehen werden. Der weitere lnnenausbau kann so zügig fortgeführt werden, dass Zeit und Kosten gespart werden
Auf Gussasphalt lassen sich alle Arten von Bodenbelägen problemlos verlegen. Mit dem Bodenbelag müssen dann die optimierten Eigenschaften hinsichtlich Ballreflektion, Kraftabbau (Verringerung der Rückprallkraft), Durchbiegungsmulde, Gleitverhalten und Trittsicherheit erreicht werden (siehe DIN 18032-2 „Hallen für Turnen und Spiele - Sportböden“).
Gussasphaltestriche eignen sich somit als
Unterlage für alle Arten von Sportböden, d.h. für:
- flächenelastische Sportböden
- punktelastische Sportböden
- kombinierte Sportböden.